Worum es geht
Der Begriff „Regenerative Landwirtschaft“ stammt von Pionieren der alternativen, biologischen Landwirtschaft in den USA. Da er von vielen Akteuren in zahlreichen Variationen benutzt wird, gibt es keine punktgenaue Definition.
In unserem Verständnis ist die 'Regenerative Landwirtschaft' ein System für Praktiker, das auf altem Wissen basiert und sich durch neue Erkenntnisse aus der betrieblichen Arbeit und Feldversuchen sowie durch den Austausch mit anderen Landwirten stetig weiterentwickelt.
Es geht um betriebliche Anbauverfahren, die das gesunde Bodenleben und die Stoffwechselaktivität der Pflanzen im Fokus haben. Alle Arbeitsgänge sind darauf ausgerichtet, den Zustand von lebend gebundenem Kohlenstoff im Boden, dem Humus, wiederherzustellen.
Das ist die Basis der Bodenfruchtbarkeit – und die Grundlage für stabile Erträge und beste Qualität von Lebens- und Futtermitteln.
Bodenverdichtungen im Grünland lockern
Artikel in Elite, Magazin für Milcherzeuger erschienen am 11. März 21 Hier lesen »
Unsere Motivation
Der Name 'Hof am Stei' kommt daher, dass der Boden sehr steinig ist. Dadurch ist er zwar tragfähig, hat aber eine geringe Wasserspeicherkraft.
Als Anno den Hof 2011 übernommen und auf Demeter umgestellt hat, bekam er reichlich Gelegenheit, sein Wissen über Bodenverbesserung praktisch zu erproben.
Schon 2006 kamen er und sein Vater Herman in Kontakt mit Friedrich Wenz und später auch mit Dietmar Näser, beide führende Spezialisten für regenerativen Landbau in Europa. Seitdem hat ihn das Thema nicht mehr losgelassen.
Bei der Umstellung auf Demeter hat Anno verstärkt biodynamische Verfahren eingesetzt und begonnen, sich mit anderen Landwirten über schonende Bodenbearbeitung auszutauschen. Zusammen haben sie Feldversuche gestartet, um herauszubekommen, welche Bedürfnisse der Boden hat und was sie tun können, um seine Lebendigkeit zu fördern und die Qualität zu verbessern. Die Ziele waren
- gesundes Bodenleben, dadurch bessere Qualität und besserer Geschmack der Erzeugnisse
- bessere Bearbeitbarkeit des Bodens
- bessere Wasserspeicherfähigkeit – sehr wichtig für den Betrieb, weil es in der Region wenig Niederschläge und teilweise schwere Böden gibt.
Das Beste aus allen Bereichen
2012 nahm Anno an dem einjährigen praxisorientierten 'Bodenkurs im Grünen' zum Thema regenerativer Landbau teil. Geleitet wurde der Kurs von den beiden führenden Experten für regenerative Landwirtschaft in Europa, Dietmar Näser und Friedrich Wenz.
Die Erkenntnisse und Verfahren aus der regenerativen Landwirtschaft hat Anno mit seinem Wissen aus dem biodynamischen Landbau kombiniert und auf dem Hof am Stei umgesetzt. Durch die praktische Anwendung, zahlreiche Feldversuche und den fortlaufenden Austausch mit gleichgesinnten Kollegen auf der ganzen Welt erweitert er kontinuierlich sein Knowhow in Sachen Bodenbearbeitung und Bodenbelebung. Es ist ihm ein Anliegen, das wertvolle Praxiswissen der regenerativen Landwirtschaft interessierten Menschen zugänglich zu machen.
So hat er 2015 Dietmar Näser und Friedrich Wenz eingeladen, den ersten 'Bodenkurs im Grünen' in der Schweiz durchzuführen. Er fand auf dem Hof am Stei statt und erfreute sich großer Resonanz.
Seit dieser Zeit kommen die Teilnehmer des 'Bodenkurs im Grünen', der an wechselnden Orten stattfindet, immer wieder einmal für eine Tagesexkursion auf den Hof am Stei, um hier die positiven Ergebnisse der erfolgreichen betrieblichen Anwendung regenerativer Prinzipien vor Ort zu studieren.
Am 20. April 2021 wurde coronabedingt erstmals ein Bodenkurs- Livestream mit Dietmar Näser und Friedrich Wenz am Hof am Stei durchgeführt. Das Zuschauerinteresse war groß und so wird man dieses Format künftig öfter anbieten.
Außer seiner Funktion als Gastgeber für den 'Bodenkurs im Grünen' bietet der Hof am Stei für Landwirte aus der Umgebung Dienstleistungen in der regenerativen Bodenbearbeitung an - Tiefenlockern, Bodenfräsen und -säen, auch in Kombination mit anderen Bearbeitungsschritten. Außerdem stellt der Hof am Stei Biodynamische Präparate zum Verkauf her. Mehr zu unseren Dienstleistungen »
Die fünf Schritte der regenerativen Landwirtschaft
Zu wissen, was Boden und Pflanzen brauchen ist die eine Seite. Ihnen zu geben, was sie benötigen, die andere. Doch es gibt noch weitere Aspekte zu beachten, zum Beispiel die richtige Technik zu benutzen. Da spielt es vor allem eine Rolle, wie man sie einsetzt.
In der Praxis haben sich in der biodynamischen, regenerativen Bodenbearbeitung fünf Schritte als wirksam erwiesen:
- den Boden belebend düngen mit mikrobiellem Kohlenstoff-Kompost (MC- Kompost) und Präparaten
- den Unterboden tiefenlockern
- alles dauerhaft und vielfältig begrünen
- die Gründüngung vor der Saat durch flache Bearbeitung in Rotte überführen und den Prozess fermentierend steuern
- den Kulturen zur höchsten Fotosyntheseleistung zu verhelfen, indem abiotischer Stress durch Belebung reduziert wird
Mehr zur regenerativen Bodenbearbeitung erfahren Sie auf den Webseiten von
Dietmar Näser www.gruenebruecke.de
Friedrich Wenz - www.HUMUSfarming.de
Regenerativ Schweiz www.regenerativ.ch
Bildungsportal von Regenerativ Schweiz Onlinekurse »